Eine Reise - Ulm - Schottland - und zurück
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18
April
Wir sind schon wieder im alten Trott
Es ist schon wieder der normale Trott eingetreten.
Wir sind beim Arbeiten und im Freizeitleben wieder beim gewohnten Ablauf.

Was noch geblieben ist, wir sind dabei die Reise multimedial aufzubereiten.

Die Bilder und Filme werden zur Zeit gesichtet und geschnitten.
Es werden die Tagestouren auf Landkarte gezeichnet und in der Planung ist eine neue Website.

Alles braucht furchtbar viel Zeit, aber so nach und nach wird es schon werden.

Wenn die neue Website im entstehen ist, wird sich hier ein Link befinden, der den Zugriff ermöglicht.

Nochmal danke an alle, die uns emotional und mit Kommentaren auf unserer Reise begleitet hatten.

Es war super und wir würden es sofort wieder machen

 
 
29
März
Tag 12 - Donnerstag - es geht nach Hause
Stimmungsbild
Ha, Stress, Adrenalin, Panik auf der ganzen Linie, Ohgottogottogott, was mach ma jetzt bloss?

Aber der Reihe nach. Wie ja gestern bereits umrissen lief zunächst alles nach Plan. Nochmal zur Erinnerung:

06:00 Uhr aufstehen, kurzes Frühstück, nur Toast, weil die Küche erst um halb acht angeheizt wird. Also KEIN Bacon, KEINE Würschtle, KEINE Eier (boiled, scrambled oder wie auch immer), KEIN Plumpudding und so weiter.

06:45 Uhr Abfahrt Richtung Alamo (Autoverleih). Kurz vor dem Ziel zweimal falsch abgebogen trotz zweier Assistenzsysteme: Navi- Blödel und Reiner. Dennoch nur 5 Minuten verloren und

07:50 Alamo erreicht. Auto abgegeben, Transitbus genommen,

08:05 Abflughalle erreicht. Festgestellt, das der Flug erst 10:45 geht. Kaffee gekauft.

Festgestellt, dass auch am Flughafen ein Internetzugang besteht und das Tagebuch aktualisiert.

Die Kontrollen wurden diesmal ohne Probleme durchlaufen.
Gewicht (vom Koffer) Wulf 20kg / Reiner 24,5kg. Reiner hatte gerade noch Glück mit dem Gepäck. (uff)
Unsere Pfunde (die Englischen) konnten wir auch noch abgeben und etwas Mitbringsel kaufen.

10:25 der Flug geht um 10:45 nun ist boarding.

wir sind angekommen. Mehr demnächst als Nachschau.
Ich bin müde. :-)

 
 
28
März
Tag 11 - Mittwoch - Edinburgh
Was für ein Tag!!
Nebel, man stelle sich vor: NEBEL
Eine unruhige, weil laute Nacht in einem viertklassigen Hotel zu vollkommen überzogenen Preisen, kein frisch gezapftes Guinness (Mann, das wird mir so wie so fehlen), und dann auch noch Nebel.

Aber mal ganz ernsthaft: das günstigste B&B, das wir hatten, war um Klassen besser als dieses Hotel. Aber Schwamm drüber.

Reiner ist die ganze Strecke bis Edinburgh gefahren, obwohl er schon ab der Hälfte der Strecke dringend mal raus musste, aber konsequent an jeder Bar, jedem Pub usw. vorbeigefahren ist. Aber es ist alles gut gegangen.

Wir sind gleich zum Airport gefahren, um uns zu erkundigen, wann spätestens wir da sein müssen. Bei der Gelegenheit haben wir uns bei der Touristinfo nach B&B erkundigt und wieder mal eine Lektion in schottischer Freundlichkeit erhalten. Die junge Frau hat uns zwei Zimmer besorgt, dafür eine Viertelstunde telefoniert, nachdem sie uns erklärt hatte, das dies 3₤ kostet und der Vermieter ausserdem noch 5₤ zahlen muss. Als alles klar war, zog sie sich dann auf den Standpunkt zurück, das wir dort hin fahren und selbst buchen sollen, das wäre billiger für alle Beteiligten.

Gesagt, getan, hingefahren, Zimmer angekuckt, begeistert gewesen, Bilder gemacht, Koffer reingestellt und in die Innenstadt von Edinburgh gefahren. Gibt ja viele Leute, die von der Stadt schwärmen, ich hab's nicht so mit Städten im Urlaub. Also haben wir uns "The Scotch Whisky Centre" angeschaut, direkt unterhalb von Edinburgh Castle, so ne Art Whisky- Disneyland für Arme. Gut, der Shop ist gut gefüllt und wer sich zum ersten Mal über die Herstellung und Geschichte des schottischen Whisky's informieren will, bekommt schon was mit, aber im Grossen und Ganzen war jede Destillenführung, und wir hatten einige in den letzten Tagen, Informativer.

Auf dem Heimweg zum B&B wollten wir dann gleich noch tanken und gerieten prompt in eine Situation, die doch sehr an zu Hause erinnerte: Verkehrsstau. Eine dreiviertel Stunde für 2,3 km, wie uns unser Verkehrsdepp akribisch vorrechnete, immer unterlegt mit der Anzeige: 2,15 Min. für die Restfahrzeit.

Nun denn, Planung für Morgen ist schon fast klar: Gegen 6 aufstehen, Katzenwäsche, Kaffee runterstürzen, Koffer in's Auto packen, zum Flughafen düsen, Auto abgeben, mit dem Shuttle zum einchecken fahren, kontrolliert werden, Flug verpassen, Paules Rat befolgen und noch ein paar Tage dranhängen.

Ach ja, ehe ich es vergesse.
Auch hier reichte die Frage nach einer Internetanbindung aus, um sofort das Equipment der Rezeption in Beschlag nehmen zu duerfen. Security ? – hat’s hier nicht.

Ja, also dann, bis die Tage, macht's gut, sorry, tschüüs!

 
 
27
März
Tag 10 - Dienstag - wir verlassen die Insel
Ganz kurz noch mal einen herzlichen Dank für die Glückwünsche und auch an Armin für seine Tipps.
(Reiner)

Unser letztes Frühstück auf Islay, wenn wir die Fähre pünktlich erreichen.
Unsere Vermieter haben gestern noch für uns einen Platz gebucht und uns ermahnt, wirklich rechtzeitig (mindestens um 14:00 Uhr) an der Fähre zu sein, da im Moment ein großer Andrang herrscht.

Unser restlicher Plan für heute:
Die Destillerien Ardbeg, Lagavulin und Laphroaig

15:30 Uhr mit der Fähre zur großen Insel und übernachten in Lochgilphaed.
Am Mittwoch ist dann schon Rückreisetag nach Edinburgh.
Donnerstag Abflug um 09:45 und Ankunft in Deutschland um 16:45 Uhr (wir fliegen wieder eine Stunde vorwärts, halt nach Osten).

Inzwischen (12:30 Uhr) sind wir in Ardbeg Distillery.
Hinter uns haben wir eine Führung mit einem kompetenten, reiferen, vollkommen unverständlich daher redenden, netten Menschen namens Jack in der Laphroaig Distillery.
Die Führung dauerte fast eineinhalb Stunden und anschliessend wurden noch fünf Menschen unterschiedlichster Herkunft als Freunde der Destille mit Urkunde und Mini- Flasche geehrt und fotografiert (nein, wir nicht) und dann gab's Whisky (wie überraschend) und unmittelbar im Anschluss daran sind wir vier km weiter gefahren und sind jetzt da, wo wir jetzt sind (s.o.).

Ganz vorher waren wir noch im Büro der Fährgesellschaft "Caledonian MacBrayne", um unsere Überfahrt zu buchen, die ja ursprünglich schon für gestern vorgesehen war, die aber der strikten Weigerung der Schotten, für uns am Wochenende zu brennen, zum Opfer fiel. Wir stehen daher jetzt an 5. Stelle derer, die darauf hoffen müssen, dass einer oder mehrere nicht mit fahren wollen. Wir werden sehen.

Die beiden Destillerien heute gehören zu denen, die dem stark getorften Malz mehr als nur zugeneigt sind; die Getränke sind wirklich "very peaty".

Obwohl heute keine Führungen mehr stattfinden, wurden wir wortreich genötigt, 4 Ardbeg Whisky's zu verkosten. Der hier gehört mit Sicherheit zu denen, an denen sich die Geister scheiden. . . entweder man mag ihn oder nicht, oder man mag ihn nur dann, wenn ein ungeliebter Besuch nachdrücklich nach einem Verdauungsschnaps verlangt. In dem Fall kommt er allerdings gut.
Wie auch immer, wir nehmen gerade feste Nahrung zu uns, weisse Bohnen in Tomatensauce und Kartoffeln, alles zusammen mit Cheddar überbacken, eigentlich ganz lecker.
Ach ja, ehe wir es vergessen, das Wetter ist wieder mal phantastisch. Keine Wolke am Himmel, warm und es weht (wir sind am Meer) ein leichter Wind.

Die Lagavulin Destillery mussten wir auslassen, da entweder eine Tour durch die Destille oder die Rückfahrt zur Hauptinsel zur Auswahl stand.
Wir entschieden uns zähneknirschend für die Rückfahrt. Das heisst natürlich, dass hier auf Islay immer noch eine Destille darauf wartet, von uns erkundet zu werden. Damit können wir uns aber etwas Zeit lassen. Nächstes Jahr füllt eine ganz neue Destillerie (Name folgt, hamma grade nicht präsent), ihren ersten Whisky ab und dann rentiert sich ein Besuch auch wieder.

12:45 Uhr
Wir sind gerade in einem Laden Namens Cyberchafe (danke Armin fuer den Tip) und warten hier bis 14:30Uhr. Dann entscheidet sich, ob wir einen Platz auf der Faehre bekommen. Noch sind wir nur auf der Warteliste.
Aber ich kann somit life unser Tagebuch aktualisieren.

15:35 Uhr, wir sind an Bord.
Die Spannung stieg bis kurz vor dem Ablegen von Minute zu Minute an. Wir warteten und beobachteten die Fahrzeuge, die vom Schiff rollten und die Fahrzeuge die auf das Schiff durften. Das Wetter, zwar immer noch herrlich, aber lang nicht mehr so wichtig wie vorher.
Zum Glück erschienen einige Fahrzeuge doch nicht und wir konnten einen der so freiwerdenden Plätze erreichen. Ab Schluss waren wir auf Warteposition 3 und 4 Fahrzeuge konnten noch mit.
Erleichterung pur.

Poesie: Das Meer ist immer noch recht blau, gefangen ist der Kabeljau.
Und aus des rohen Fisches Bällen, entstehen jetzt Fischfrikadellen.

Ich geb's ja zu, "Schiller"nd ist es nicht, aber es kommt aus der Seele. Ausserdem alles nur geklaut.

In ca. zwei Stunden werden wir dann nach Lochgilphaed fahren und dort ein Quartier suchen.
Mehr dann von diesem Ort.


19:00 Uhr.
Es hat doch nicht so gut funktioniert wie geplant.
Alle Zimmer belegt. Was bleibt, - in ein Hotel. Etwas teurer als an sich eingeplant, aber was bleibt sonst uebrig. . . .

Ach ja, "zum Spielen fuer Kinder" hat es hier einen MiniLapTop mit Internetanbindung. - Ich darf spielen und ihr duerft lesen. . .

Nun denn, wir versuchen das Beste daraus zu machen und trinken erst mal ein Bier.
Zumindest ein Bett und ein Fruehstueck ist gesichert.

Mal schauen, was wir morgen Abend finden warden.

 
 
26
März
Tag 9 - Montag - die Destillenreise geht weiter
Nach dem für England obligatorischen, den Magen absolut füllenden Frühstück, hatten wir das Glück, dass die erste Führung schon um 10:00 Uhr begann.

Bei strahlendem Sonnenschein (alle Wolken sind anscheinend in good old Germany) machten wir uns auf zur:

Bowmore Destillery
Dort erlebten wir wieder eine sehr freundliche Führung mit weiteren neuen Informationen. Wir konnten zum Beispiel einen Blick in den Torfofen werfen und sahen die Trockenböden für das Malz in realem Betrieb.
Beim anschließenden Tasting zeigte sich die schottische Führerin gar nicht schottisch sparsam und beglückte uns mit 3 gut eingeschenkten Proben.
Der Geschmack war wirklich als dezent torfig zu bezeichnen und hatte je nach Probeglas teilweise einen bissigen Abgang.

Dann schnell nach Hause, das Auto in Gang setzend, bewegten wir uns nach Port Askaig.
Hier stellten wir fest, dass tatsächlich kein Fährbetrieb zur Hauptinsel statt findet und wir morgen in Port Ellen vor den Tastings für die Überfahrt reservieren müssen.
Nächste Station war Bunnahabhain.
Die abenteuerliche Fahrt auf einer "Single Track Road" haben wir in einem kleinen Film festgehalten, der für Interessierte gerne zu sehen sein wird.
In Bunnahabhain war zwar keine Führung, aber dafür ein Tasting möglich. Diese Whisky überzeugte eher durch seinen milden Geschmack. Die Destille als solches liegt direkt am Meer und des war es schon.
Kleiner Widerspruch: Der Blick aus dem Still- House war schon spektakulär. W.


Dritte Station für heute war die Distillery Caol Ila.
Hier hatten wir Gelegenheit eine kleine Pause einzulegen und mussten, obwohl auch hier direkt am Meer, die Türen unseres Autos öffnen, um wenigstens ein wenig Kühlung zu erhalten. Wo die Wolken sind, wissen wir ja inzwischen. . . .
Wieder einmal war es eine Führung nur für uns. Die Dame ward mit einem Zettel bewaffnet und konnte uns dank diesem alle Produktionsschritte exakt beschreiben. Sie war freundlich und bemüht und half bei Rückfragen mit Hilfe von Mitarbeitern, unsere Wissenslücken zu füllen.
Beim anschließenden Tasting wurden uns wieder drei verschiedene Whiskys kredenzt. Den 12-jährigen, den 18-jährigen und eine fassstarke Abfüllung ohne Altersangabe :-)).

Weiter ging es zur nächsten Station.
Gerade noch rechtzeitig erreichten wir zu Führungsbeginn (für 5£) unsere Station Nummer 4, die Bruichladdich Distillery
Bei der Aussprache der Mitarbeiter könnte ein nicht mehr ganz nüchterner Gast eventuell Bacardi- Destillery verstehen, die sagen hier "brachladdi" mit langem "a" vorne mit angedeutetem "u" im Ablaut.
Die Führung war etwas schwierig, da zum einen die Führerin einen sehr ortsgebundnen Slang sprach und zum anderen die Umgebungsgeräusche sehr laut waren.
Höhepunkt war eine Verkostung von Whisky (2 Sorten), welcher noch Faßstärke hatte. Das sich daran anschließende reguläre Tasting entsprach den schon gewohnten und verhalf uns zu noch zwei weiteren Proben.

Dann aber erst mal nach Hause, dass Auto abstellen, das Tagebuch schreiben und veröffentlichen und in unser (Stamm-) Pub gehen und ein Häppchen essen, wir wollen ja nüchtern bleiben.

Das einzige, was den ganzen Tag über tierisch genervt hat, war Reiner's Händi, ständig hat einer angerufen und ihm gratuliert! Ächt Ätzend, zumal ich seinen Geburtstag, nun wie soll ich es ausdrücken, etwas aus meinem Gedächtnis verdrängt hatte. Naja, was soll's, in dem Alter. . .

Na, so schlimm war's ja gar nicht. - Ein paar Freunde und meine Kinder hatten sich gemeldet.
Zum Essen waren wir im Hotel gegenüber unseres B&B. Ganz toll, was es da auf die Geschmacksknospen gab. Und soo günstig bin ich schon lange nicht mehr an meinem Geburtstag weggekommen.
Have a nice Night.

 
 
25
März
Zwischenbemerkung
Wir möchten uns hier bei allen bedanken, die durch ihre Kommentare zeigen, das sie mit uns reisen.
Es macht viel mehr Spass, wenn wir wissen, dass unsere abendlichen Sitzungen nicht umsonst sind.

Auch danke für die Tipps. . . . .

Slainte mhath
Es grüßen Reiner und Wulf

 
 
Tag 8 - Sonntag - auf der Insel
Unser Reiner ist ENDLICH zufrieden: er hat eine perfekte Internetverbindung mit allen drum und dran, hat unserem Hausherrn in perfekt gebrochenem Englisch die Bedienung seines - des Hausherrn - Laptop nahe gebracht, alle Bilder auf's iBook überspielt, den Tagesbericht hochgeladen und und und.
Kleines Intermezzo: Mitten im Erklären schaut Reiner mich an und fragt:" Was heisst noch mal downloaden auf Englisch?"
Wieder einmal hat sich die schottische Freundlichkeit gezeigt. Allein die Frage nach einem Internet- Anschluss führte dazu, dass der Hausherr, geschätzte 60+, mit allen Mitteln versuchte, uns an den Hausanschluss an zu binden.
Da es nicht möglich war, die Zimmer, oder zumindest eins davon zu verkabeln, hocken wir jetzt in der Wohnküche der Familie Omand und surfen, was das Zeug hält.

Nach der für einen Sonntag notwendigen Mittagsruhe, machten wir auf den Weg etwas das Umland zu erkunden.
Sehr viel ist nicht zu berichten, ausser dass das Wetter hervorragend ist. Am Meer zwar windig, wie es eben so ist am Meer , aber dafür sonnig (keine Wolken) und in geschützten Ecken richtig warm. Ein Teil der Einheimischen läuft schon im T-Shirt herum.
Wir machten einen ausgiebigen Spaziergang am Strand und am Rande des Dorfes entlang.
Wie durch Zufall fanden wir gegen später "Duffis Bar" von gestern wieder und entschlossen uns dieser Einrichtung einen Besuch abzustatten.
Irritierend war nur, dass uns der Keeper mit den Worten "Hi Trinkers" begrüßte. Aber wir unterstellten, dass dies hier eine normale Grußformel für Gäste sein müsse.
Nach einer ausgiebigen Stärkung beendeten wir den Tag mit einem frühen Gang ins Bett, denn morgen ist ja einiges geplant.

 
 
24
März
Tag 7 - Samstag - auf nach Islay
Wir sitzen im Frühstücksraum, schreiben Tagebuch, Reiner checkt Emails uns SMS und wir werden demnächst zur Fähre aufbrechen. Geplant: Überfahrt nach Islay, Quartiersuche und Gegend kucken. Destillerien haben nämlich überraschenderweise am Wochenende zu. Wann wir das nächsten Mal online sein können wiss'n wa noch nich. Also dann, bis die Tage.

12:30 Uhr. Nun sind wir im Aufenthaltsraum der Fähre und warten, das sie um 13:00 Uhr ablegt.
Die Fahrt zum Fährhafen verlief ohne weitere Ereignisse. Lediglich die Landschaft ist sehr beeindruckend. Viele tot aussehende Bäume, Felsen, Buschlandschaften und auch Wald natürlich. Immer wieder der Blick auf das Meer. Strahlender Sonnenschein und mit ca. 10 Grad in der Sonne recht warm.
Eine kurze Rast (an einer Cash-Machine) zeigte uns jedoch, dass es für ein T-Shirt, zumindest am Meer, noch etwas zu frisch ist.

Der Fährhafen selbst besteht aus lediglich einem Gebäude mitten in der Landschaft. Sonst weit und breit kein Haus, geschweige denn eine Unterkunft.
Die Entscheidung, schon in Lochgilphead ein Quartier zu suchen war gut. Hier wäre tatsächlich nur eine Übernachtung im Auto übrig geblieben.

Gerade legt die Fähre ab. Zwischenfazit: Das Meer ist weit, das Meer ist blau, ganz unter schwimmt ein Kabeljau. Wow!

Fast zwei Stunden war Zeit sich zu sammeln und den wolkenlosen Himmel zu genießen. Reiner schrieb einen Brief und Wulf plante die Tour des restlichen Tages.

Landung am Hafen Port Ellen. Schon bei der Anfahrt auf den Hafen sieht man zwei der sieben Destillerien der Insel. Welch ein Anblick! Aber schon mussten wir uns von dieser Augenweide losreissen, denn zum Übernachten wollten wir nach Bowmore. Die Quartiernahme wurde schon etwas stressig. Plötzlich hörten wir von allen Seiten, dass nichts frei sei. Am Wochenende kommen immer die von der großen Insel nebenan und da wird es einfach etwas voller. Wer nicht gebucht hat, hat einfach Pech gehabt.

Alles Quatsch. An der Filling Station riet man uns, ein Haus weiter zu fragen.

Zuerst war niemand da oder man hat uns nicht gehört, also machten wir einen ersten Rundgang durch's Städtle, schauten uns Bowmore Distillery schon mal von aussen an und versuchten es dann ein zweites Mal: Bingo.

Also wohnen wir die nächsten Tage in "Tiree House"
E-Mail: renaomand@yahoo.co.uk in der Jamieson Street. Heute nacht wird die Zeit umgestellt, eine Stunde vor, war das erste, was Mrs Omand uns mitteilte, heftig mit der Tageszeitung wedelnd.

Nachdem wir uns häuslich eingerichtet hatten, inzwischen sind wir ja versierte B&B- User, entschlossen wir uns, etwas von Eila (Islay) zu erlaufen. Es folgte ein knapp zweistündiger Spaziergang, der angefüllt war mit Natur pur. Natürlich Schafe und Rinder, dazwischen aber Scharen von Wildgänsen, dutzende von Hasen - die müssen hier geradezu von der Zahl her die Grössenordnung einer Plage angenommen haben - und schon wieder endloses Vogelgetöse. Vom Hafen Bowmore's aus hat man einen grossartigen Blick über Loch Indaal.
Besonders ergreifend ist der Anblick der Bruichladdich Distillery am anderen Ufer.

Der Sonntag soll der Kontemplation dienen, Ausserdem soll es am Nachmittag einen Markt etwa eine Meile entfernt geben, den wollen wir uns anschauen. Obligatorisch: der Besuch im Pub und damit "Oidhche mhath!", also "gute Nacht".

 
 
24
März
Tag 6 - Freitag - Oban nach Lochgilphead
Planung für - Freitag:

Fahrt Richtung Ford William, mit Aufenthalt bei "Urquhart Castle" und einem Besuch der "Ben Nevis Distillery" am Fuße des Ben Nevis, des höchsten Berges Englands.
Wenn die Zeit reicht, wollen wir noch einen Fototermin am Jakobiten Monument in der Nähe des Viadukt's bei Glenfinnan einlegen.


Das geschah am Freitag:

Nachdem wir unser Internet- und GSM-loses Paradies verlassen hatten, fuhren wir wie geplant Richtung Fort William. Tatsächlich fanden wir an der Strecke das "Urquhart Castle" eine sehr gepflegte Ruine, deren Besichtigung (wie fast alles in Schottland) Eintritt kostet.
Weiter ging es am Loch Ness und Loch Lochy entlang unserer nächsten Station entgegen.

Diese landschaftlich sehr schöne Gegend ist durchaus einen eigenen Besuch wert und sollte in die langfristige Urlaubsplanung mit einbezogen werden.

Nächste Station: "Ben Nevis Distillery" am Fuße des Ben Nevis, dem höchsten Berg in England mit ca. 1400m.
Wir erreichten zwar pünktlich um 12:00 Uhr die Destille, aber gerade heute war kein Produktionstag, so dass die Führung sehr kurz ausfiel. Beim Whisky verkosten zeigte sich die Sparsamkeit des schottischen Führers. Er servierte uns einen "blended" Whisky. Wir als inzwischen Wissende fragten nach dem besseren "single malt" Whisky und erhielten darauf hin auch eine winzige Probe dieses doch erheblich besseren Brandy's.

Blended Whiskys werden aus verschiedenen Grain und Malt Whiskys zusammengemischt, während Single Malts Einzelbrände sind: Eine Destillerie, ein Brand und dann mindestens 8 Jahre im Holzfass gelagert. Dies und andere kleine Unterschiede führen dazu, dass jeder Single Malt seinen eigenen, charakteristischen und für Kenner jederzeit erkennbaren Geschmack entwickelt. Single Malts machen nur einen geringen Prozentsatz der gesamten Produktion aus. Einer der bekanntesten Blended Whiskys ist Johnnie Walker. Aber das weiss ja schliesslich jeder.

Noch einmal stand Kultur auf dem Programm. Das Jakobiten Monument am Loch Shiel.

Wie jeder weiss, wurde an der Stelle des Jakobiten- Monuments im Jahre 1745 bei einem Treffen zwischen Bonnie Prinz Charly und dem Cameron Clan
die Rebellion gegen die Engländer begonnen. Und so ist der Kreis (Culloden - Schlachtfeld, Ende der Rebellion) wieder geschlossen.
Bei der Rückkehr zu unserem Fahrzeug entdeckten wir ein optisch sehr ansprechendes Viadukt.


Irgendwo haben wir das schon mal gesehen. Wo war das bloss?

Nächstes Ziel war Oban. Das Wetter war toll, wir lagen gut in der Zeit, also fuhren wir los. Unser elektronischer Navi- Blödel führte uns durch eine Landschaft, die von Meile zu Meile wilder wurde. Parallel dazu wurden die Strassen allerdings immer enger. Ich schätze, die Strassenbreite beträgt etwa die Breite eines LKW´s plus 20 cm pro Spur, was bei normaler Fahrweise den Adrenalinspiegel auf einem fast schon ungesund hohem Level fixiert, zumindest die des Beifahrers. Tobi hat uns eine Frage gemailt, hier nun die Antwort: Der Nachname des Fahrers am ersten Tag beginnt mit dem gleichen Buchstaben wie der dritte Vorname des Beifahrers.

Oban Distillery liegt, und das ist einzigartig, mitten in der Stadt Oban. Wer davor steht und sie nicht sieht, sollte keine Minderwertigkeitskomplexe entwickeln, das geht den Meisten so, auch uns. Diesmal waren wir eine richtig grosse Gruppe, etwa 15 Leute, wir zwei aus Germany, Kanada, Frankreich und den vereinigten Staaten. Die Führung war äusserst kompetent, wir hätten es fast nicht besser machen können (haha, Scherz gemacht). Obwohl wir jetzt schon acht Führungen mitgemacht haben, gibt's doch bei jeder irgend etwas neues zu erfahren. Diesmal waren die Erläuterungen zum "Spirit Safe" sehr ausführlich und interessant. Immer noch gut in der Zeit sollte unsere nächste Anlaufstelle sein. Wir hatten in Oban schon mal die Plätze auf der Fähre reserviert und konnte es deshalb ruhig angehen. Und die Gegend wurde noch wilder. Wir fuhren nun am Meer entlang und die Landschaft erinnerte schon ein wenig an Norwegen: tief eingeschnittene Buchten, fast schon Fjorde, die weitläufig umfahren werden mussten. Zwischendurch Baustellen, zum Teil mit Lotsenfahrzeugen, hinter denen wir uns zwischen den Strassenbaumaschinen hindurch schlängelten. Je weiter die Zeit voranschritt, um so nervöser wurde unser lieber Reiner. Er befürchtete schon, im Auto übernachten zu müssen (es war gerade mal 6 pm). Im kleinen Örtchen Lochgilphead hofften wir, fündig zu werden, doch die Touristeninformationszentrale war zu und die Schaufensterinfo sehr nichts sagend. Am Ortsende fanden wir ein B&B, leider zu, weil die Belegschaft nach eigenem Bekunden zum saufen musste. Aber wie immer, ein Anruf und wir hatten unsere Zimmer diesmal im Empire Travel Lodge bei Jim und Ele in der Union Street West, einem ehemaligen Kino, umgebaut zum B&B. Obligatorisch: Pub.

 
 
22
März
Tag 5 - Donnerstag - auf nach Inverness
Planung für morgen, Donnerstag, den 22.03.

Hauptrichtung Inverness mit Zwischenziel "Benromach Distillery" bei Foress und jenseits von Inverness die "Glen Ord Distillery" bei Muir of Ord und die "Delmor Distillery" bei Dingwall.
Inverness wird dann unser Startpunkt für die Loch-Ness-Tour Richtung Süden über "Fort William" nach Oban am Freitag oder Samstag.

Na ja, wie´s halt immer so geht, der Mensch denkt,....
Benromach macht erst ab Ostern wieder Führungen, um die Rückgabe unseres Autos am Tag des Abflugs etwas zu beschleunigen, mussten wir die Karre überprüfen lassen und das hat uns den Besuch der Dalmor Distillery gekostet, so dass am Ende nur die Glen Ord Distillery übrig blieb. Dafür haben wir wieder eine sehr schöne B&B- Unterkunft erwischt.

Wir sind wie geplant von Forres in Richtung Inverness gefahren. Man könnte sagen, dass der Tag heute vom Wetter her betrachtet der schönste seit unserer Ankunft war. Kaum Regen, Temperaturen bis zu 11 Grad und etwas Sonne. Leider war der Beginn des Tages von grosser Nervosität geprägt, was nur zum Teil damit zu tun hatte, dass es heute früh kein Porridge gab. Nein, Reiner hatte, neugierig wie er nun mal ist, in Erfahrung gebracht, dass es in Inverness eine Niederlassung von ALAMO, unserer Leihwagenfirma gibt. Geplagt von allerlei Sorgen, den Zeitaufwand bei der Fahrzeugrückgabe betreffend hatte er sich in den Kopf gesetzt, der Niederlassung einen prophylaktischen Besuch abzustatten.

Natürlich kann man keinen Schottland-Urlaub machen, ohne sich intensiv mit der Geschichte der Highlander und ihrem tapferen, aber letztendlich vergeblichen Widerstand gegen die übermächtigen Engländer zu befassen. So besuchten wir die Stätte, an der das letzte Aufgebot der Highlandclans unter Prinz Charles Edward sich stellte und in heldenhaftem Kampf schlussendlich unterlag. All dies geschah auf dem Culloden- Battlefield am 16. April 1746 nahe Inverness. Tief beeindruckt verliessen wir diesen geschichtsträchtigen Ort, um uns wieder den Widrigkeiten unserer eigenen Existenz zu widmen: der Suche nach der Alamo- Niederlassung.

Leider stellte sich heraus, das die uns angegebene Adresse falsch war, Als wir dort ankamen, war da nix und erst die Hilfe eines freundlichen (was sonst) Taxifahrers und eines weiteren Menschen schottischen Geblüts brachte uns die Erleuchtung. Was dazu führte, dass wir durch das ganze Städtchen gurken mussten, um dahin zu kommen, wo unsere Schicksalsstunde schlagen sollte. War aber ganz harmlos. Blöderweise fehlte uns diese Zeit am Ende; schliesslich ist dies ein Urlaub und der hat nun mal einen GANZ ENGEN ZEITPLAN, JAWOLL!!

Ganz schnell noch einen Kaffee beim Schotten nebenan, kurzer Besuch bei der Touristinfo und ab ging´s in Richtung Muir of Ord. Zuerst noch B&B suchen, dabei hat uns der Katalog vom Touristinfo mit dem schönen Namen "Freedom of the Highlands" genau dahin geführt, wo wir jetzt sind.
Nämlich in´s Haus Hideaway zu Mrs Janet Greathead am Craigdarroch Drive in Contin. Zimmer 25£. Tolle Lage, mitten im Wald, extremes Vogelgetöse, super.
Die Führung in der Distillery dauert eine Stunde und am Ende gibt es gerade mal einen einzigen Whisky. Einen von der eher nichts sagenden Sorte, der keinen grossen Eindruck hinterlassen hat. Nicht schlecht, aber nichts besonderes.

Reiner ist etwas frustriert.
Kein Internetzugang, kein Handy-Netz. Keine Möglichkeit E-Mails zu lesen oder unser Tagebuch im Netz zu veröffentlichen.
Da bleibt nur die Hoffnung auf morgen. Und die Leser müssen einfach warten.

Planung für morgen:

Fahrt Richtung Ford William, mit Aufenthalt bei "Urquhart Castle" und einem Besuch der "Ben Nevis Distillery" am Fuße des Ben Nevis, des höchsten Berges Englands.
Wenn die Zeit reicht, wollen wir noch einen Fototermin am Jakobiten Monument in der Nähe des Viadukt's bei Glenfinnan einlegen.
Wie jeder weiss, wurde an der Stelle des Jakobiten- Monuments im Jahre 1745 bei einem Treffen zwischen Bonnie Prinz Charly und dem Cameron Clan
die Rebellion gegen die Engländer begonnen. Schon wieder Geschichte! Und so ist der Kreis wieder geschlossen.

 
 
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